Was verbirgt sich hinter der Neuregelung?
Mit der steigenden Anzahl von Wärmepumpen, Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge und Batteriespeichern wird das Stromnetz zunehmend stärker beansprucht. Besonders abends, wenn zum Beispiel viele Haushalte gleichzeitig ihre Elektrofahrzeuge laden, kann es zu erhöhten Belastungen kommen.
Um lokale Überlastungen zu vermeiden, ermöglicht §14a EnWG dem Netzbetreiber, diese steuerbaren Verbrauchseinrichtungen gezielt zu dimmen. Das sorgt für ein stabiles Netz und bringt gleichzeitig Vorteile für Anlagenbetreiber: Sie profitieren von reduzierten Netzentgelten.
Haushalte ohne steuerbare Verbrauchseinrichtungen sind von dieser Regelung nicht betroffen.
Was sind steuerbare Verbrauchseinrichtungen?
Unter steuerbare Verbrauchseinrichtungen fallen die nachfolgend genannten Anlagen bei einer elektrischen Anschlussleistung von mindestens 4,2 kW. Steuerbare Verbrauchseinrichtungen mit einer elektrischen Leistung kleiner 4,2 kW sind generell von der Teilnahme am neuen § 14a EnWG ausgenommen.
Private Ladepunkte bzw. Wallboxen
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Wärmepumpen inkl. Zusatzheizungen
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Haus- bzw. Batteriespeicher
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Klimageräte für Raumkühlung
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Gut zu wissen
Wen betrifft die Neuregelung des § 14a EnWG?
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Die Neuregelung gilt verpflichtend für alle Betreiberinnen und Betreiber von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen mit Inbetriebnahme seit dem 01.01.2024.
- Hinweis: Für Bestandsanlagen, die bereits vor dem 1. Januar 2024 angeschlossen waren, gelten Übergangsregelungen oder Bestandsschutz. Wenn Sie also bereits vor dem 01.01.2024 eine Wärmepumpe, Ladeeinrichtung oder einen Batteriespeicher ohne Steuerung betrieben haben, ändert sich für Sie nichts. Für Nachtspeicherheizungen besteht dauerhafter Bestandsschutz.
Wie melde ich steuerbare Verbrauchseinrichtungen an?
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Durch Inkrafttreten des § 14a EnWG müssen steuerbare Verbrauchseinrichtungen (wie z.B. Heizungs- und Wärmepumpenanlagen, Wallboxen, Haus-bzw. Batteriespeicher und Klimageräte) von einem Fachbetrieb installiert, in Betrieb gesetzt und beim Netzbetreiber gemeldet werden.
- Hinweis: Setzen Sie sich deshalb bitte mit Ihrer Elektrofachkraft in Verbindung. Falls Sie noch keinen Installateur haben, finden Sie in unserem Installateurverzeichnis passende Betriebe.
Wie können bestehende Anlagen § 14a-ready gemacht werden?
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- Anlagen, die vor 2024 ans Netz gingen, können freiwillig § 14a-ready gemacht werden.
Hinweis: Der Vorteil - reduzierte Netzentgelte, auch ohne aktive Dimmung. Wenden Sie sich an Ihren Installateur, der die Anlage gemäß den Vorgaben „Technische Hilfestellung“ § 14a-ready macht und anmeldet. So können wir die Änderung korrekt hinterlegen und abrechnen.
Die wichtigsten Aspekte auf einen Blick
- Dimmen statt Sperren: Bei lokaler Überlastung des Stromnetzes kann der Netzbetreiber die Leistung der
steuerbaren Verbrauchseinrichtungauf einen Mindestbezug von 4,2 kW zeitlich begrenzt dimmen. - Technische Voraussetzung:
Steuerbare Verbrauchseinrichtungmit einer Anschlussleistung von mindestens 4,2 kW und einem Anschluss, der netzorientiert steuerbar ist. - Bestandsschutz: Bestandsanlagen, welche bis 31.12.2023 angeschlossen wurden erhalten eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2028 zur Umrüstung der Anlage.
- Finanzieller Vorteil: Anlagenbetreiber profitieren von reduzierten Netzentgelten. Hierfür stehen zurzeit zwei Module zur Auswahl. Infos zu unseren Preisen finden Sie hier.
Reduzierung des Netzentgeltes: Gegenüberstellung Module
Modul 1 |
Modul 2 |
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Gültig ab | 01.01.2025 – Pauschal | 01.01.2025 – Prozentual |
Art der Netzentgeltreduzierung | Bundeseinheitliche Berechnungsformel in Abhängigkeit vom örtlichen Netzentgelt mit jährlichem Rabatt auf die Netznutzungsrechnung | Reduzierung des Arbeitspreises für Nutzung um 60% und verbrauchsabhängige Netzentgeltreduzierung |
Siehe Preisblatt – Nr. 3.2. | Siehe Preisblatt – Nr. 3.2. | |
Siehe Preisblatt – Nr. 3.2. | Siehe Preisblatt – Nr. 3.2. | |
Siehe Preisblatt – Nr. 3.2. | In Berechnung |
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Messkonzept | Gemeinsame Messung des Stromverbrauchs von Haushalt und |
Getrennte Messung des Stromverbrauchs von Haushalt und |
Empfehlung | Bis Strombezug der |
Ab Strombezug der |
Einflussfaktoren |
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Ab dem 01.04.2025 können Anlagenbetreiber zusätzlich Modul 3 mit zeitvariablen Netzentgelten in Kombination mit Modul 1 wählen. Das lohnt sich, wenn der Verbrauch in lastschwache Zeiten verlagert werden kann, z. B. wenn das E-Auto in der Nacht geladen wird.
Die Berechnung des Stromtarifs wird durch Ihren Stromlieferanten vorgenommen. Hier können die Kosten abweichen und damit andere Verbrauchsgrenzen angezeigt werden. Bitte holen Sie sich hierzu zusätzliche Informationen ein.
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