Warum ist eine Verstärkung des 110-kV-Netzes notwendig?
Um der Energiewende gerecht zu werden, müssen die Stromnetze in Deutschland umfangreich verstärkt werden – auch im Netzgebiet der Pfalzwerke Netz AG. Aufgrund verschiedener Leistungsanfragen aus der Industrie in der Region Kaiserslautern muss u. a. das 110-kV-Netz zwischen Miesau und Kaiserslautern erheblich ausgebaut werden. So machen wir die Region zukunftsfähig und stellen die Weichen für neue Herausforderungen: Wir sichern nicht nur die Stromversorgung, sondern unterstützen den Aufbau von Industrie und damit Arbeitsplätzen in der Region.
Projektübersicht:
- Die bestehende 110-kV-Freileitung zwischen Miesau und Kaiserslautern soll größtenteils in der vorhandenen Trasse neu gebaut werden.
- Die Freileitung mit 2 Stromkreisen überträgt zurzeit eine Leistung von maximal 200 Megavoltampere (MVA).
- Aufgrund der sehr hohen Leistungen, die zukünftig transportiert werden sollen, müssen 4 Stromkreise insgesamt bis zu 1.300 MVA übertragen.
Erforderliche Maßnahmen:
- Ersatzneubau von ca. 18,5 km 110-kV-Freileitung mit zukünftig 4 Stromkreisen zwischen dem Schaltwerk Miesau und Kaiserslautern. Hierzu müssen u. a. 63 Masten demontiert und wieder neu errichtet werden.
- Neubau einer 380-kV-Umspannanlage in der Nähe des Schaltwerks Miesau der Pfalzwerke Netz AG.
- Erweiterung des Schaltwerks Miesau.
- Umbaumaßnahmen in den Umspannwerken Landstuhl und Einsiedlerhof.
Welche Änderung an den Masten ist erforderlich?
Da die Masten zukünftig 4 statt wie bisher 2 Stromkreise tragen sollen, müssen sie höher und breiter werden:
Bestand:
- 2 Systeme (Stromkreise) pro Mast
- 200 MVA Gesamtleistung
- Leiterseil: Einfachseil (Ein Leiterseil je Phase)
- Masthöhe im Schnitt 36 m
Planung:
- 4 Systeme (Stromkreise) pro Mast
- 1.300 MVA Gesamtleistung
- Leiterseil: 2er-Bündel (2 Leiterseile je Phase)
- Masthöhe im Schnitt 47 m
Was bedeutet das Projekt für uns und für Sie?
Eine 18,5 km lange Hochspannungsfreileitung als Ersatz neu zu bauen samt der notwendigen Umbaumaßnahmen ist für alle Beteiligten ein herausforderndes Projekt, das einige Jahre umfasst.
Die neue Leitung soll aus heutiger Sicht im Jahr 2030 fertiggestellt werden. Vor dem eigentlichen Baubeginn sind umfangreiche Planungen notwendig – dabei werden stets auch die Belange von Mensch und Umwelt berücksichtigt. Zudem sind regionale Besonderheiten, wie z. B. die Anforderungen an die Masthöhen seitens der Ramstein Airbase, zu beachten. Viele Tätigkeiten laufen erst einmal im Hintergrund ab, die tatsächlichen Bauarbeiten beginnen ab 2027.
Von der Verstärkung profitieren auch Sie als Anwohner*innen. Immer mehr erneuerbare Energien werden in unsere Netze eingespeist. Das ist in unserem Sinne und im Sinne der Energiewende. Doch da gleichzeitig der Strombedarf der Industrie und Privathaushalte aufgrund der Mobilitäts- und Wärmewende wächst, bedeutet das für unsere Netze eine hohe volatile Mehrbelastung.
Mit dem Ausbau der Hochspannungsfreileitung stellen wir die Versorgung langfristig sicher und helfen mit, die Klimaschutzziele zu erreichen.
Welche Flurstücke sind betroffen?
- Betroffene Flurstücke im Bereich Bruchmühlbach-Miesau
- Betroffene Flurstücke im Bereich Hütschenhausen
- Betroffene Flurstücke im Bereich Hauptstuhl
- Betroffene Flurstücke im Bereich Ramstein
- Betroffene Flurstücke im Bereich Landstuhl
- Betroffene Flurstücke im Bereich Kindsbach
- Betroffene Flurstücke im Bereich Kaiserslautern