AUSLESE – DARUM GEHT ES HIER:
Beim diesjährigen Gestaltertreffen wurden die neuesten Trends und Lösungen für die kommunale Energieversorgung vorgestellt.
- Kommunale Wärmeplanung: Thermografie
- Vertikale PV-Anlagen
- Private-Public-Partnership
- Offene Erdwärmesonde
Rund 40 Gäste aus verschiedenen Gemeinden waren am Pfalzwerke Hauptsitz in Ludwigshafen anwesend, um sich über die neuesten Trends rund um die Themen klimafreundliche Energieversorgung und Wärmewende zu informieren. Die spannenden Impulsvorträge der Referenten sorgten zudem für reichlich Gesprächsstoff in den anschließenden Diskussionsrunden. Hier stellen wir die aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen im Bereich der Wärme- und Stromversorgung vor.
Kommunale Wärmeplanung: Systematische Herangehensweise und Einsatz der Thermographie
Die Digitalisierung hält auch in der Kommunalen Wärmeplanung Einzug! Die Muth Engineering GmbH nutzt den Digitaler Zwilling und Energiesystemsimulationen, um genaue Aussagen darüber treffen zu können, inwieweit geplante Maßnahmen umsetzbar sind. Dabei kommen laut Thomas Wagner auch Drohnen zum Einsatz: Mithilfe von Thermographieaufnahmen können Schwachstellen in Gebäudehüllen festgestellt werden. Vorteil dieser Methode: Eine flächendeckende Datenerhebung ist möglich, welche eine besonders große Planungssicherheit für die Wärmeversorgung oder Gebäudesanierung bietet.
Schon gewusst? Die Drohne bietet nicht nur Planungssicherheit, sondern auch davon abgesehen wird Safety großgeschrieben: So befinden sich Abstandssensoren an der Drohne, welche frühzeitig vorwarnen und die Drohne abbremsen lassen. Zudem helfen Redundanzsysteme dabei, einen leeren Akku zu erkennen. Clever: Die Drohne kehrt dann von allein zum Startort zurück.
Agri-PV & Zaun-PV: ein Kompromiss zwischen Flächennutzung und erneuerbarer Energieerzeugung?
Wusstet ihr schon, dass es vertikale PV-Anlagen gibt? Dies bietet die Möglichkeit, dass Agrarflächen zur Energiegewinnung genutzt werden können.
Dabei bleiben 90% der Fläche für landwirtschaftliche Bewirtschaftung erhalten. Dies hat zudem einen positiven Einfluss auf die ökologische Wertigkeit und den Ernteertrag, denn durch eine Teilverschattung wird die Bodenaustrocknung reduziert.
Energiepartnerschaft durch Private-Public-Partnership
Im Anschluss wurden das Thema PPP (Public Private Partnership) oder Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) vorgestellt. Darunter ist die Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens zur Erfüllung staatlicher Aufgaben, wie z.B. die Energieversorgung zu verstehen. Die PPP-Gesellschaften firmieren üblicherweise als Neue Energie GmbH und verfolgen das Ziel, CO2-Emissionen durch den Einsatz regenerativer Energien bilanziell ausgleichen
Dabei sollen Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen sowie hocheffiziente Wärmeerzeugungs- und -verteilungsanlagen geplant, finanziert, gebaut und betrieben werden. Dies bietet neben einer gewissen Vorbildfunktion für die Bürger*innen auch die Möglichkeit, umweltpolitische Ziele schneller umzusetzen und Projektideen innerhalb einer Partnerschaft auf Augenhöhe zu besprechen. Durch einen hohen Anteil an Eigenversorgung profitieren die kommunalen Partner von langfristig stabilen Preisen und einer hohen regionalen Wertschöpfung.
Offene Erdwärmesonde – Innovativer Ansatz in der Geothermie
Zum Schluss wurde die offene Erdwärmesonde als potenzielle Lösung für die Wärmewende in Deutschland präsentiert. Dabei wird die vorhandene Wassersättigung der Erdkruste für die Energiegewinnung genutzt. Dabei entstehen weder ein Eingriff in den Grundwasserhorizont noch eine Wasserverdrängung. Zudem gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich Wasserrücklauftemperatur und Wassermenge.
Die Wärmewende und das bestehende Stromnetz
Auch Stromnetze können digitalisiert werden – der Vortrag der Pfalzwerke Netz AG beleuchtete den Zusammenhang von Mobilitätswende und der zunehmenden dezentralen Stromerzeugung näher. Denn privaten Wallboxen und PV-Dachanlagen zeigen: Wärme-, Mobilitäts- und Erzeugungs-Wende gehen miteinander einher! Daher sollte kein Netz nur auf eine Entwicklung ausgelegt sein. Vielmehr muss das bestehende Netz digitalisiert werden.
Ein Nachmittag voller Möglichkeiten
Das Gestaltertreffen der Muth Engineering GmbH bot eine wertvolle Plattform, um sich über aktuelle Trends und Lösungen im Bereich der klimafreundlichen Energieversorgung und Wärmewende auszutauschen. Von digitalen Planungswerkzeugen bis hin zu innovativen Technologien: Es wurden vielfältige Ansätze präsentiert, die zeigen, wie Kommunen aktiv zur Energiewende beitragen können. Durch Partnerschaften, Digitalisierung und den Einsatz erneuerbarer Energien können nicht nur ökologische Ziele schneller erreicht, sondern auch regionale Wertschöpfung gesteigert werden.