AUSLESE - DARUM GEHT ES:
- Wie bereite ich mich auf einen Stromausfall vor
- Welche Utensilien muss ich zu Hause haben - inkl. Checkliste
- Ursachen für Stromausfälle
Unterbrechungen der Stromversorgung sind nicht ungewöhnlich und kommen gelegentlich auch in Deutschland vor. Laut Statistik der Bundesnetzagentur kam es 2021 für durchschnittlich 12,7 Minuten je Endverbraucher*in zu einem Stromausfall.
12,7 Minuten*
* so lang kam es 2021 durchschnittlich zu einem Stromausfall je Endverbraucher*in
In der Regel handelt es sich hierbei um kurzfristige Störungen im Stromnetz, die in wenigen Minuten wieder behoben sind. Doch in seltenen Fällen kommt es auch einmal zu großflächigen Stromausfällen. So fiel am 10. März 2023 in Ludwigshafen der Strom in einigen Stadtteilen für fast 5 Stunden aus. Noch stärker traf es im Februar 2019 Berlin, wo die Stromversorung aufgrund eines Kabelschadens für 31 Stunden ausfiel. Was ist im Falle eines Falles zu tun?
Stromausfall - und nun? Unsere Vorsorge-Tipps
Bei einem größeren Stromausfall sind zunächst alle unmittelbar mit Strom versorgten Bereiche wie Licht, Elektroheizung, Telefon oder Internet betroffen.
Im weiteren Verlauf können dann noch das Handynetz oder der öffentliche Nahverkehr betroffen sein, die Wasserversorgung ebenso. Straßenbahnen stehen still, Ampeln fallen aus. Tankstellen können keinen Treibstoff mehr pumpen, und Supermärkte bleiben bzw. werden aufgrund strombetriebener Kassen und Türen geschlossen, ebenso wie Geldautomaten. Dieses Szenario zeigt, welche große Auswirkung ein stundenlanger, flächendeckender Stromausfall haben kann.
Was ist also bei einem Stromausfall zu tun – und sogar schon davor? Auch wenn dieses Ereignis sehr selten eintritt, könnt ihr mit dieser Checkliste vorsorgen:
1. Absprachen in der Familie
Sprecht in der Familie einen möglichen Stromausfall durch und legt folgendes fest: Wo trifft man sich – müssen Familienmitglieder aus dem Kindergarten oder anderen Einrichtungen abgeholt werden – haben Personen in der Familie medizinische Hilfsgeräte, die mit Strom betrieben werden? Um diese sollte man sich natürlich zuerst kümmern.
2. Informationsfluss sicherstellen
Sofern Handy und Internet funktionieren, schaut auf dieser Website nach, ob es bereits eine offizielle Information zur Störung gibt. Besorgt ein Kurbel-Radio, so bleibt ihr auch ohne Strom immer up-to-date und könnt mit dem Kurbeln eure Smartphones aufladen.
3. Wichtige Utensilien besorgen - Checkliste
Wärme
In den kalten Monaten sorgt für:
- Warme Kleidung / Thermounterwäsche, um kurzfristig die Heizung zu ersetzen
- Kohle, Briketts oder Holz(-Pellets) bevorraten für Wohnungen oder Häuser mit Kamin oder Ofen
Essen und Trinken
- Gasbetriebener Campingkocher, Garten- oder Tischgrill (Holzkohle) für das Kochen ohne Herdplatte. Wichtig: Aufgrund der Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung nur im Freien benutzen!
- Brennmittel-Vorrat wie Holzkohle, Gaskartuschen oder feste Brennstoffe
- Lebensmittel-Vorrat - was man am besten bevorraten sollte, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hier zusammengestellt
Licht und Energie
- Kerzen, Taschenlampen, LED-Leuchten (solar- oder batteriebetrieben) - , Feuerzeuge, Feuerzeuggas, Streichhölzer und genügend Ersatzbatterien sind außerdem sinnvoll. Bei der Verwendung von Kerzen solltet ihr regelmäßig stoßlüften, damit der Sauerstoffgehalt im Haus nicht zu niedrig wird
- Kurbeltaschenlampe
- Powerbank und solarbetriebene Batterieladegeräte, um im Notfall für etwas Strom zu sorgen. Auch eine Solartasche kann für mehrere Tage Smartphone & Co. am Leben halten
Grundlegendes
- Bargeld - Geldautomaten und das Bezahlen mit Karte funktionieren oftmals nicht mehr
- Medikamente (auch pflegebedürftige Angehörige nicht vergessen), falls Apotheken nicht mehr öffnen können
- Erste-Hilfe-Set - könnt ihr immer brauchen.
- Hygiene-Produkte wie antibakterielles Gel, Seife, Windeln, Hygieneprodukte, feuchte Tücher und Toilettenpapier
Gerade dynamische und variable Stromtarife stoßen bei Kundinnen und Kunden auf großes Interesse: Rund 78% würden ein solches Angebot in Zukunft nutzen (Studie bitkom). Unternehmen können mit intelligenten Messsystemen und der dadurch ermöglichten Visualisierung ihrer Verbrauchsdaten recht einfach ihre Anlagen optimieren: Zum Beispiel kann ein Bäcker den Stromverbrauch seiner zehn Filialen verfolgen und ineffiziente Kühltruhen oder Backöfen erkennen und austauschen.
Praktisch ist: Die Ablesung ist automatisiert. Die Bundesnetzagentur hat die Funktionen der Smart Meter hier gut zusammengefasst.
Woran liegt's? Ursachen für Stromausfälle
Doch warum kann es überhaupt zu Stromausfällen kommen? Zu einen können externe Faktoren wie ein Sturm oder Bau- bzw. Kabelarbeiten einen Defekt an einer Stromleitung verursachen und damit die Stromzufuhr unterbrechen. Aber auch Kurzschlüsse oder eine Netzüberlastung können Ursachen dafür sein.
Bei einem Stromausfall heißt es zunächst: Ruhe bewahren! Prüft zunächst, ob der Strom auch in der Nachbar-Wohnung und in der umliegenden Umgebung ausgefallen ist.
- Ja, vom Stromausfall sind auch die Nachbarinnen oder Nachbarn betroffen? Dann solltet ihr Ihr am besten abwarten, denn vermutlich liegt es an einem der oben genannten externen Faktoren.
- Nein, der Strom ist nur in eurer Wohnung ausgefallen? Prüft am besten am Sicherungskasten, ob eine Sicherung oder ein RCD-/FI-Schutzschalter ausgelöst hat. Insbesondere bei Mehrfamilienhäusern kann es auch an der Hauptsicherung liegen. In den Aufgabenbereich des Netzbetreibers fällt die Beseitigung von Störungen im Netz bis zum Hausanschlusskasten. Für Störungen ab dem Hausanschlusskasten muss ein Elektroinstallateur beauftragt werden.