Die Pfalzwerke Netz AG will mit einem ambitionierten 10-Jahresplan ihre Trassenpflege vollständig ökologisch betreiben. „Wir wollen unser Nachhaltigkeitsmanagement konsequent fortführen und wissen, dass wir als Energieversorger und Netzbetreiber eine große Verantwortung für die Umwelt haben. Wir wollen den Kahlschlag beim Bau von Trassen reduzieren und mit vielfältigen Maßnahmen den Umwelt- und Tierschutz fördern. Dazu zählen der weitgehende Erhalt des Baumbestands, das Anlegen von Altholzinseln als Lebensraum für Bienen und andere Insekten sowie die Förderung von heimischen Pflanzenarten“, so Holger Birl, Vorstand der Pfalzwerke Netz AG.

Artenvielfalt statt Monokultur
Ziel der Maßnahmen ist es, den Wald ein Stück wertvoller zu machen, denn deutsche Wälder werden oft aus wirtschaftlichen Gründen bewirtschaftet, während sich die Maßnahmen der Pfalzwerke Netz AG auf rein ökologische Gesichtspunkte konzentrieren.
„Im Oktober 2023 haben wir im Homburger Wald damit begonnen, unser Trassenmanagement auf einen ökologischen Betrieb umzustellen. Dies ist in enger Abstimmung mit Forstämtern und Naturschutzbehörden vonstattengegangen“, sagt Pfalzwerke Netz AG-Projektleiter Gunter Leiner. Sind lokale Naturschutzverbände vor Ort, werden diese auch in die Planung miteinbezogen, um die Expertise vielfältiger Organisationen zu nutzen.

Gezieltes Vorgehen bei der Planung
Was die Planung angeht, erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme, welche die technischen Belange und ökologischen Bedingungen erfasst. „Hierbei werden angrenzende Waldränder beurteilt und Entwicklungsprognosen für Flora und Fauna erstellt. Die Sicherheit der Stromleitung hat dabei für uns oberste Priorität. Uns geht es nicht darum, die Versorgungssicherheit gegen den ökologischen Aspekt auszuspielen, sondern beide Belange in Einklang miteinander zu bringen“, führt Gunter Leiner aus. Nach der erfolgten Bestandsaufnahme wird ein stufig gegliederter, artenreicher Waldrand aufgebaut. Dies geschieht durch das Stehenlassen bestimmter Pflanzen im Randbereich. Dasselbe Prinzip wird auch beim Verlängern des Randbereichs in den Schutzstreifen hinein angewendet. Schnell- und hochwachsende Gehölze werden weiterhin entfernt, damit langsam nachwachsende Pflanzenarten mehr Raum erhalten. Außerdem bleiben die Strommasten somit für das Netzinstandhaltungsteam weiterhin schnell erreichbar, was etwaige Maßnahmen bei Störungen und Modernisierungen erleichtert. Die heimischen Pflanzenarten werden geschont und nur bei Unterschreiten der Abstände zu anderen Pflanzen entnommen. Konkurrierende Arten werden schon früher entnommen. Lediglich alle 4-6 Jahre finden Rückschneidemaßnahmen statt, in die Natur wird somit sehr selten eingegriffen und nur das Nötigste entfernt.

Konsequent in eine nachhaltige Zukunft bei der Trassenpflege
„Durch die ökologische Trassenpflege verbinden wir nachhaltige Pflegemaßnahmen und die Schaffung von Biotopstrukturen mit Trassenfreihaltung und einer damit verbundenen sicheren Stromversorgung. Die Pfalzwerke Netz AG ist fest entschlossen, diesen Weg der nachhaltigen Trassenpflege konsequent weiterzugehen – weit über die Grenzen des Homburger Waldes hinaus“, so Gunter Leiner.

 

Pressemitteilung_Vereinbarkeit von Naturschutz und Versorgungssicherheit.pdf